Von allen Kulturäußerungen der antiken Kelten ist es deren Religion, die schon seit langem eine besonders große und bis heute ungebrochene Faszination ausübt, und zwar nicht nur bei Laien, sondern auch in der Forschung. Dieses Interesse liegt nicht zuletzt in der Andersartigkeit keltischer religiöser Praktiken und Vorstellungen begründet, die sich von denen der Griechen und Römer unterscheiden: Abweichungen zeigen sich etwa im religiösen Weltbild (eschatologische und Jenseitsvorstellungen, im Pantheon, im Ritus (magische und divinatorische Praktiken, Menschenopfer) und in der Priesterschaft (allmächtige Organisation der Druiden). Diese und andere Aspekte der keltischen Religion sollen im Seminar auf der Basis der komplexen antiken Evidenz und anhand der kontroversen modernen Sekundärliteratur näher untersucht werden.

Von den Teilnehmern wird nebst regelmäßiger und aktiver Teilnahme erwartet, dass sie ein ausgewählten Thema der keltischen Religion vertieft bearbeiten und in einem Referat präsentieren. Die Abschlußleistung ist je nach Modul (mündliche Prüfung oder Hausarbeit) zu erbringen.