Schlösser und Herrenhäuser gehören zu den großen Bauaufgaben der europäischen Architektur seit 1500 bis in die Zeit um 1900. Die Vorlesung liefert einen Überblick über die zentralen Beispiele der Residenzarchitektur in Spanien, Frankreich, England, Italien und dem hl. Römischen Reich Deutscher Nation, aber auch der skandinavischen Länder sowie Polens, der baltischen Staaten und Rußlands. Zugleich sollen aber auch die Wohnsitze des niederen Adels, die Herrenhäuser, untersucht werden. Wichtig dabei sind neben der Architektur auch die Innenausstattung der Schlösser und Herrenhäuser mit Stuck, Gemälden und Mobiliar, die Sammlungen, die Nebengebäude und die Gartenanlagen. Es sollen aber auch die politischen, administrativen und zeremoniellen Funktionen dieser Gebäude erörtert werden. Eine wesentliche Aufgabe der Vorlesung berührt die Frage, wie diese Gebäude heute als Teil eines gemeinsamen Kulturerbes verstanden, erforscht und erhalten werden können? Hierzu soll beispielweise geprüft werden, ob die digitale Erforschung in Form von Datenbanken, der Einbezug sozialer Netzwerke, aber auch Präsensveranstaltungen wie der „Tag des offenen Denkmals“ dazu genutzt werden können, dieses Kulturerbe neu zu beleben, an nachfolgende Generationen zu vermitteln und dabei zugleich transnationale Fragen und Formate zu berücksichtigen.