Als eine der zentralen Gestalten japanischer Philosophie des 20. Jh. und zugleich als intimer Kenner der europäischen Tradition von Heraklit bis Heidegger bietet Keiji Nishitani einen faszinierenden Versuch, die Gretchenfrage neu zu stellen. Er stellt sie vor dem Hintergrund westlichen Denkens sowie zenbuddhistischer Erfahrung. Im Zentrum steht dabei der Begriff des Nichts, der einerseits seit Nietzsches Genealogie des Nihilismus in keiner Diagnose westlich-säkularer Modernität fehlen darf, der anderseits als Sunyata (Leere) aber auch zur soteriologischen Grundfigur südostasiatischer Philosophie und Religion gehört.

Das Seminar will den Text zum Anlass nehmen, in das Denken Nishitanis einzuführen und zugleich für Grundprobleme interkulturellen Philosophierens zu sensibilisieren.