In Ergänzung und Vertiefung zum Methodenseminar und in Vorbereitung auf einen erfolgreichen Studienabschluss beschäftigen wir uns mit dem Gattungssynkretismus in der russischen Literatur.

Wir werfen einen kurzen Blick zurück an das Ende des 17. Jahrhunderts, als sich unter Rückgriff auf Sterns „Sentimental Journey“ und die englische Schauerromantik die moderne Povest‘ herauskristallisiert. Doch nicht nur N. Karamzin, auch A.S. Puskin entwickelt im Spanungsfeld von Lyrik und Prosa neue Formen. In seinem Schaffen vollzieht sich ein Gattungswandel von der streng gebauten, klassisch anmutenden Lyrik über die Mischgattung Poem bis hin zum romantischen Drama und zur Prosa des Herbstes von Boldino. Mit „Pikovaja dama“ entsteht eine der ersten psychologischen Novellen, auf die Vertreter der Moderne des 20. Jahrhunderts bis heute gern zurückgreifen, die subjektiv Erfahrbares in den Blick nehmen wollen. Für alle, die an der systematischen Analyse der konkreten Vielfalt der russischen Literatur interessiert sind.