In der aktuellen skandinavischen Literatur boomen Erinnerungserzählungen. Themen wie z.B. historische Ereignisse, Familiengeschichten oder persönliche Coming of age-Erfahrungen werden in fiktionalen oder (auto-)biographischen Erzählungen verarbeitet und erinnert. Literatur spielt somit eine wichtige Rolle dabei, wie eine breite Öffentlichkeit mit vielfältigen Erfahrungen und Ereignissen der Vergangenheit in Berührung kommt, und welche Bedeutung diesen Erinnerungen gesellschaftlich zugeschrieben wird. Besonders jüdische Erfahrungen im 20. Jahrhundert standen in den vergangenen Jahren im Fokus vieler skandinavischer Texte. In diesem Hauptseminar wollen wir gemeinsam Beispiele solcher skandinavisch-jüdischen Erinnerungserzählungen lesen und diskutieren. Dabei wollen wir uns u.a. mit den Fragen befassen: Wessen und welche Erinnerungen finden Eingang in Erinnerungserzählungen? Wie wird Erinnerung verhandelt und erzählt? Und wie gestaltet sich das Verhältnis von Literatur und kollektivem Gedächtnis?

OBS! Kenntnisse einer skandinavischen Sprache werden für das Lesen der Primärtexte vorausgesetzt!