Mecklenburg-Vorpommern verfügt über eine geschichtlich überformte einzigartige Kulturlandschaft, die im Laufe der Jahrhunderte europäische Intellektuelle, Künstler und Dichter, nicht zuletzt aus der slawischen Welt anzog.

Auftaktig unternehmen wir eine Eintagesexkursion zu slawischen Plätzen in Mecklenburg. Am 12.11.22 (Beginn 8.00 Uhr) fahren wir in das Dorf Mecklenburg und zum Burgwall der Mikelinburg, dem einstigen Stammessitz der Obotriten. Wir besuchen eine der ersten Kirchen im Land, das Slawendorf in Groß Raden sowie das Museum Goldberg. Der Museumsleiter und Archäologe Fred Ruchhöft wird uns führen und von seinen Forschungen zur slawischen Geschichte im Land berichten sowie Anekdoten aus seiner langjährigen Grabungstätigkeit, nicht nur auf Kap Arkona, einfließen lassen. Wir halten die Ergebnisse mit Stift, Kamera oder auf ganz eigene kreative Weise fest. So können wir unsere Federn und Objektive schärfen und wichtige berufspraktische Erfahrungen sammeln. 

Im begleitenden Seminar beschäftigen wir uns mit den im Nordosten siedelnden slawischen Stämmen und ihrer Geschichte und gehen auf die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Dänen, Slawen und Deutschen ein. Im Anschluss daran nehmen wir Autor*innen, Ethnografen und Politiker aus slawischen Ländern in den Blick, die auf der Suche nach einer "eigenen" Identität in den Nordosten des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns kamen und sich für Archäologisches und kulturelle Artefakte interessierten. Zu ihnen zählen neben den Romantikern auch Wincenty Pol, Jadwiga Luszczewska, Aleksander Wielopolski sowie Jan Potocki. Nationale Erweckungsbewegungen und die Niederschlagung von Aufständen in Polen-Litauen und Prag verstärkten das Interesse für die Landschaft und Kultur im Norden und trugen dazu bei, mit dem Blick auf neu zu gründende Staaten eine slawische Vorgeschichte zu konstruierten. Für alle, die daran interessiert sind, sich mit den slawischen Elementen der Geschichte unseres Studienlandes ausgehend von unserem hier und jetzt zu beschäftigen.