Der literarische Salon des 19. Jahrhundert ist ein Ort des Austausches, ein Forum für künstlerische und politische Debatten. Hier befruchten sich Praktiken des Lesens, des Schreibens und der Rhetorik. Meisterwerke werden gefeiert, Texte kritisch verrissen, sinnlicher Genuss und Skandale gleichermaßen produziert. Gestaltet werden diese Orte oft von Frauen, die auch in der Rolle als Salonnière einen festen Platz im literarischen Kosmos der Zeit einnehmen. 
Im ersten Teil des Seminars werden wir uns mit Sophia Albertina von Schweden, Malla Silfverstolpe und Camilla Collett drei dieser doch recht unterschiedlichen Akteurinnen nähern. Das Grundgerüst dieser Sitzungen stellen die Lektüre theoretischer und literarischer Texte sowie salonspezifische Lektürepraktiken dar. Parallel dazu ist der Kurs in das literarische Symposium im Rahmen des Nordischen Klangs am 8. Mai eingebettet, bei dem wir mit Forschenden aus Skandinavien und dem deutschsprachigen Raum zusammenkommen.
Der zweite Teil des Seminars dient der individuellen Vertiefung und Ausarbeitung eigener Analysen literarischer Werke und/oder Salonumfelder. Die Ergebnisse der Projekte werden im Rahmen einer Studierendentagung zusammen mit dem Kurs „Lese\Kulturen: Literatur und Lektürepraktiken vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart“ vorgestellt und gemeinsam diskutiert. 

OBS: Einige der zu lesenden Texte erfordern die Kenntnis einer skandinavischen Sprache.