Spätestens seit der Renaissance war Rom ein zentraler Ort des europäischen, wenn nicht globalen Musiklebens: In den päpstlichen Kapellen (Cappella Sistina, Cappella Giulia), den zahlreichen weiteren Kirchen, Plätzen und Palästen wirkten zahlreiche Musiker:innen aus ganz Europa, die adelige Reisende auf dem Grand Tour begleiteten, wie Froberger oder Händel zu Ausbildungszwecken in Rom weilten oder sich als Instrumentenbauer niederließen. Bereits im 17. Jahrhundert, als sich auch die abgedankte Königin Christina von Schweden als wichtige Musikmäzenin in Rom etablierte, empfing der Papsthof diplomatische Delegationen aus Japan. Nach einer eher durchwachsenen Operngeschichte wurde Rom dann um 1900 neben Venedig, Neapel und Mailand auch in dieser Gattung zu einem zentralen Ort, als Mascagnis Cavalleria Rusticana (1890) und Puccinis Tosca (1900) im nach der Einigung Italiens gebauten Teatro Costanzi uraufgeführt wurden. Dass die Bezeichnung der italienischen Hauptstadt als „Roma antica e moderna” bis heute auch für das Musikleben gilt, zeigen die zeitgenössischen Architekturen für Musik wie der von Renzo Piano entworfene Parco della Musica.

Auf der Exkursion sollen zentrale Musikorte Roms besichtigt und aus europäischer und globaler Perspektive beleuchtet werden. Darüber hinaus ist der Besuch von Bibliotheken (Biblioteca Vaticana, Biblioteca Marciana), Forschungsinstituten (Musikgeschichtliche Abteilung des Deutschen Historischen Instituts Rom) und nicht zuletzt von Konzerten bzw. Opernaufführungen vorgesehen.

Die Exkursion wird vom 22.5.23-26.5.23 stattfinden. Die Vorstellung des Programms und die Verteilung der Referate erfolgt bei einem Vortreffen am 12.4.2023 um 16.30 Uhr im Seminarraum 5 (Bahnhofstr. 50).