Viel haben sie bewirkt, die slawischen Stämme, die spätestens ab dem 8. Jh. im heutigen M-V siedelten. Zu ihrem Schutz bauten sie Burgen und in ruhigen Zeiten im Vorfeld kleinere Siedlungen. Sie betrieben Fischfang, gingen zur Jagd und bearbeiteten den Boden mit einfachen Gerätschaften, zu denen hölzerne Hakenpflüge zählten. An abgeschiedenen Orten vollzogen sie magische Handlungen und (ver-)ehrten Naturerscheinungen und Fruchtbarkeitsgötter. Vor allem unter dem Druck sächsischen und dänischen Nachbarn gingen sie allmählich zum Christentum über. Dazu trugen auch Allianzen bei, die untereinander zerstrittene slawische Fürsten, - sie unterscheiden sich darin wenig von fränkischen, sächsischen und dänischen Herrschern, eingingen. Doch zu den Spuren, die sie über komplexe Zeitläufe hinweg bis heute in der Region hinterlassen haben, zählen auch Mythen, Sagen und Legenden zu rätselhaften Orten und Unterwasserstädten, denen wir in diesem Semester hauptsächlich in Schwerin nachgehen wollen.

Sowohl das Schweriner Schloss, als auch die vis-à-vis gelegene Kunstsammlung sowie das Freilichtmuseum in Schwerin-Mueß erlauben es uns, tiefer zudringliche Blicke auf den Topos der versunkenen Stadt und mit ihm verbundene Sehnsuchtsorte zu werfen. Das schon aus dem Alten Ägypten und aus der Antike überlieferte Konstrukt fiel in Pommern und Mecklenburg auf fruchtbaren Boden. Reale slawische Ausgrabungsstücke und fiktive Vorstellungen gingen Allianzen mit aus dem Buchwissen von Jahrhunderten geschöpften antiken Mustern ein. Im 18. und 19. Jh. zeigten sich vor allem mecklenburgische Fürsten und Herrscherhäuser an diesen hybriden Konstrukten nicht zuletzt aus symbolpolitischen Gründen interessiert. Doch auch slawische Dichter, Maler und Musiker schließen daran an und liefern so wichtige Belege für die Hybridität europäischer Literaturen und Kulturen. 

Es ist geplant, Ergebnisse der dem Seminar zugeordneten Fachexkursion und Austausches mit Spezialisten vor Ort und untereinander in Form eines Clips oder kleinerer Textproben festzuhalten. So können wir unser Augen schärfen, die Beleistifte spitzen und Andere an unserem Nachdenken teilhaben lassen, um wichtige berufspraktische Erfahrungen zu