1864 erleidet Dänemark im Krieg gegen Preußen eine traumatische Niederlage, die in der dänischen Erinnerungskultur bis heute wirkmächtig nachhallt. In Deutschland ist dieser Krieg heute weitgehend vergessen. In diesem Seminar wollen wir untersuchen, wie 1864 in den Literaturen der beiden Länder verhandelt wird. Welche Bilder, Darstellungskonventionen und Formen finden Autor*innen? Wie werden Ereignisse, Nachwirkungen und Schicksale aus der dänischen bzw. deutschen Perspektive gestaltet? Lassen sich literarische Betrachtungen dieser Auseinandersetzung immer klar einer Perspektive zuordnen? Welche Zwischenräume und Handlungsmöglichkeiten eröffnen die Literaturen ihren Figuren jenseits nationaler Einschreibungen? Anders gefragt: Wie lässt sich Krieg in der Literatur erzählen? Als Beispiele dienen Texte von Herman Bang, Theodor Fontane u.a.
Das Seminar ist als Blockveranstaltung konzipiert und wird gemeinsam von der Skandinavistik und Germanistik angeboten.
Termine: 12. April (12–14 Uhr), 6. Mai (9–16 Uhr, internationale Tagung im Rahmen des Nordischen Klangs), 31. Mai (12–17 Uhr), 14. Juni (12–17 Uhr), 28. Juni (12–17 Uhr)
- Dozent/in: Hannah Michalla
- Dozent/in: Clemens Räthel
- Dozent/in: Alexander Waszynski