In diesem Seminar liegt der Fokus auf sprachideologischen Strömungen in den skandinavischen Sprachgemeinschaften. Wie haben diese die Entwicklung der skandinavischen Sprachen mitgeformt
bzw. bestimmen sie noch heute? Wie hat etwa die intensive Auseinandersetzung mit Sprache und ihrer Normierung während der Zeit der Nationalromantik nicht nur v.a. Rechtschreibung und Lexik geprägt, sondern auch das jeweilige nationale Selbstverständnis? Wie wirkt sich die Globalisierung in Form von Sprachkontakt und der zunehmenden Dominanz des Englischen als Weltsprache auf das Sprachbewusstsein und die Sprachpolitik in Skandinavien aus? Inwieweit gehen sprachideologische Bestrebungen "von oben", v.a. in Form konkreter sprachpolitischer Maßnahmen, mit solchen "von unten", d.h. aus der Gesellschaft heraus, konform bzw. stehen mit diesen im Konflikt? Zur Beantwortung dieser und verwandter Fragen befassen wir uns mit dem norwegischen målstrid, der schwedischen Ni- und Du-Reform, dem dänischen majonæsekrig, der Debatte über die offizielle Kodifizierung des geschlechtsneutralen Pronomens hen, vergleichen den isländischen mit dem färöischen Purismus u.v.m. Im Laufe des Semesters erstellen die Teilnehmenden wissenschaftliche Poster basierend auf ihren Referaten und präsentieren diese in einer abschließenden Postersession am Fr, den 19.07. (16–18 Uhr, Foyer ELP 6).