Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Ton im Film fand bereits statt als die bewegten Bilder noch stumm über die Leinwand flimmerten. Während im Stummfilm jedoch vorwiegend die technischen Möglichkeiten einer ‚Zukunftsmusik‘ unter den Filmemachern diskutiert wurden, fand bereits mit dem Übergang zum Tonfilm eine Debatte der ästhetischen Potentiale und Begrenzungen statt, die gleichermaßen von Filmemacher:innen und Regisseur:innen, Musiker:innen und Komponist:innen geführt wurde.
Im Seminar wollen wir uns mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen zum Filmton beschäftigen und Leitfragen der zentralen Theorien erörtern: Was gehört zur Tonspur? Wie ist eine Tonspur organisiert? Wie wirkt sich ihr Status im Film auf den Film aus? Welche Instrumente stehen für die Analyse des Filmtons zur Verfügung? Welches Interpretationsregime gibt die Theorie vor, um die Bedeutung, den Sinn und die Struktur zu bestimmen, die Ton und Musik dem Film und anderen audiovisuellen Medien verleihen? Durch die Annäherung an diese Fragen wollen wir die Rolle der Filmmusiktheorien für die Entwicklung der Filmmusikpraxis erörtern, historisch und kulturell kontextualisieren sowie den effektiven Einsatz von Ton im Film reflektieren und beschreiben lernen.
- Dozent/in: Franziska Kollinger-Trucks