Sängerinnen und Konzertpianistinnen, wie auch Vokal- und Instrumentalpädagoginnen, Musikschriftstellerinnen und Salonièren waren in der Musikszene des sogenannten „langen 19. Jahrhunderts” omnipräsente Akteurinnen. Die Veranstaltung thematisiert für den Zeitraum vom ausgehenden 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert unter genderkritischen Gesichtspunkten die Musikberufe, in denen Frauen agierten. Dabei wird in dieser Lehrveranstaltung nicht nur die historische Analysekategorie ‚gender‘ zuerst theoretisch geklärt und dann an konkreten Berufen zur Anwendung gebracht, sondern auch besprochen, was unter „Professionalität” verstanden werden kann und welche Konsequenzen sich daraus für die Musikgeschichtsschreibung ergeben. Anhand exemplarischer Präsentationen verschiedener Musikberufe diskutiert die Seminargruppe Handlungsräume und Einschränkungen für Frauen im langen 19. Jahrhundert.