Gegenseitiges Verstehen und die Verständlichkeit im Gespräch bilden die Basis für eine gelingende soziale Interaktion. Durch unterschiedliche Sprachhandlungen, wie z.B. Fragen und Antworten, können Wissensasymmetrien ausgeglichen und Intersubjektivität im Gespräch erzeugt werden. In der medizinischen Kommunikation, d.h. im Gespräch zwischen Ärzt*innen oder Therapeut*innen und ihren Patient*innen, ist eine erfolgreiche Verständigung die Grundvoraussetzung sowohl für eine adäquate Medikation als auch eine wirksame Therapie. Im Seminar beschäftigen wir uns mit Theorien zur Verständlichkeitsforschung, Methoden zur Beschreibung von Verstehensprozessen sowie Analyse- und Bewertungsmöglichkeiten von Sprachgebrauchsformen im medizinischen Gespräch. Unter Anwendung des Methodeninventars der Gesprächsanalyse werden Gesprächssequenzen in Form von transkribierten Gesprächsausschnitten aus dem Bereich der medizinischen Kommunikation untersucht. Wie erfolgt die Verständigung zwischen Ärzt*innen bzw. Therapeut*innen und ihren Patient*innen? Und welche sprachlichen (Handlungs-)Strukturen sind an diesen Verständigungsprozessen beteiligt? Eigene Untersuchungsergebnisse zu diesen Fragestellungen sollen im Seminar in Form eines Vortrags oder einer Posterpräsentation vorgestellt werden.