Das Drama ist jene der drei Grundgattungen, die sich in der russischen Literatur am spätesten entwickelt hat. Sieht man von einigen Ausnahmen ab, orientierten sich die Stücke aus dem 18. und 19. Jh. noch stark an ausländischen Vorbildern und hatten in erster Linie die Funktion, die Gattung in der russischen Literatur heimisch zu machen. Erst im Modernismus, also in der Zeit zwischen 1890 und 1930, erreichte das russische Dramenschaffen einen ersten Höhepunkt, der dann aber mit Autoren wie A. P. Čechov oder M. Gor’kij gleich eine weltweite Ausstrahlung hatte. Im Seminar werden exemplarisch Dramen aus den Strömungen des Symbolismus bis hin zum Futurismus untersucht, um auf diese Weise die Vielfalt des damaligen Dramenschaffens bewusst zu machen.
Das Ziel des Seminars ist ein zweifaches. Zum einen wird anhand kanonischer Texte die Analyse von Dramentexten eingeübt. Zum anderen wird literaturhistorisches Wissen über eine der produktivsten und vielseitigsten Epochen der russischen Literatur vermittelt.
- Dozent/in: Andreas Ohme