Kaum eine andere Sprache hat die nordgermanischen Varietäten, insbesondere die festlandskandinavischen, so lange und so intensiv beeinflusst wie das Deutsche. Der Sprachkontakt mit dem Mittelniederdeutschen der Hansezeit bis zum (Früh)Neuchhochdeutschen ab dem 16./17. Jh. hat vielfältige Spuren v.a. in der Lexik und der Morphologie, aber auch in anderen Sprachebenen des Dänischen, Norwegischen, Schwedischen hinterlassen, welche langfristig zu tiefgreifendem Sprachwandel führten. Währenddessen erlebten die inselnordischen Sprachen meist nur indirekt über das Dänische einen begrenzten und meist temporären lexikalischen Import. Neben diesen diachronen Prozessen wollen wir uns in diesem Seminar auch mit dem synchronen Phänomen der Zweisprachigkeit im deutsch-dänischen Grenzgebiet befassen.

Teilnahmevoraussetzungen: linguistische Grundkenntnisse, Grundkenntnisse in einer festland-skandinavischen Sprache, die Bereitschaft, sich mit den anderen skandinavischen Sprachen auseinanderzusetzen und wissenschaftliche Texte auf Englisch und in den skandinavischen Sprachen zu lesen. Kenntnisse des Altnordischen sind erwünscht.